Was sind die 6 häufigsten Streitthemen in Beziehungen?
ER: Ein sommerlicher Arbeitstag geht zu Ende und er freut sich aufs nach Hause kommen. Gemeinsam mit seiner Partnerin möchte er mit einem Drink auf der Terrasse den lauen Abend ausklingen lassen.
Sie werden heute nicht kochen, sondern Pizza bestellen. Dann können sie beide besser entspannen und brauchen sich nicht um’s Kochen und Haushalt zu kümmern.
Er denkt an die Übersiedlung vor einem Jahr und kommt zum Schluss, dass ihr Leben in der gemeinsamen Wohnung sehr gut funktioniert. Er fühlt sich glücklich.
SIE: Sie freut sich auf einen gemeinsamen Abend mit ihrem Schatz! Heute ist sie früher von der Arbeit heimgefahren und hat es sich in der Wohnung gemütlich gemacht.
Sie lässt gerne ihren Blick über die glatten, freien Möbeloberflächen schweifen. Nach einem stressigen Tag beruhigt sie das. Sie mag es, wenn die Dinge ihren Platz haben.
Ordnung und Struktur sind ihr überhaupt sehr wichtig. Ihre Gedanken können sich dann besser sortieren und sie kann entspannen.
Irgendwann wollen sie eine größere Wohnung haben, oder vielleicht sogar ein Haus. Dann wäre endlich mehr Platz und es würde nichts unnötig herumliegen!
ER: Zu Hause angekommen öffnet er die Wohnungstür und legt Laptop und Handy ab. Er leert seine Hosentaschen und pfeffert Wohnungs- und Autoschlüssel samt Geldbörse auf die nächste freie Ablagefläche.
Im Wohnzimmer umarmt er seine Partnerin und küsst sie zur Begrüßung auf die Wange.
Jetzt schnell duschen, sich etwas Gemütliches anziehen und dann den gemeinsamen Abend genießen! Auf dem Weg ins Schlafzimmer hat er sich bereits Hemd und Hose ausgezogen.
SIE: Sie hört ihn die Türe öffnen und braucht nicht mal hinsehen, um zu ahnen, wie er innerhalb von Sekunden Unordnung im Vorzimmer macht. Sie hört die Schlüssel klickern und auf den Boden fallen.
Er kommt ins Wohnzimmer, küsst sie auf die Wange und zieht sich im Gehen Hemd, Hose und Socken aus. Die landen genau dort, wo sie hinfallen – und sicher nicht in der Schmutzwäsche!
Mit ihrer Zufriedenheit ist es schlagartig vorbei.
Was ist so schwierig daran, die Kleidung gleich aufzuhängen? Warum findet das feuchte Handtuch nach der Dusche nicht den Weg zurück ins Badezimmer, sondern liegt jetzt am Bett herum?
Wie respektlos ist es, wenn er ihre Ordnung in nur wenigen Minuten durcheinanderbringt? Sie fühlt sich wütend und traurig. Soll sie ihn gleich darauf ansprechen?
Dann endet der Abend wieder in gegenseitigen Vorwürfen, das möchte sie vermeiden.
Oft haben sie darüber diskutiert und er versteht sie einfach nicht! Ganz im Gegenteil. Er nennt das abschätzig ihren „Ordnungsfimmel“ und beschwert sich, warum sie ihm wegen dieser Kleinigkeiten den Abend verdirbt.
Sie denkt aber schon viel weiter! Wie wird das erst sein, wenn sie verheiratet sind und Kinder haben? Werden sie sich dann jeden Tag über die Bauklötze am Boden in die Haare kriegen?
Denn streiten, das können sie beide sehr gut! Ausdauernd und heftig.
Worüber wird in einer Partnerschaft am meisten gestritten? Das verrät dir ein Blick in die Statistik!
Über Unordnung streiten 29% der Paare im ersten gemeinsamen Jahr, zeigt eine repräsentative Umfrage aus dem Jahr 2020 von ElitePartner.
Bei Paaren, die bereits 5 bis 10 Jahre zusammenleben, ist das sogar bei 52% das häufigste Streitthema! Es wird also mit der Zeit nicht besser, sondern schlechter.
Das sind die 6 häufigsten Streitthemen in Beziehungen:
- Ordnungsthema (52%)
- zu viel Zeit am Smartphone / Computer (32 %)
- Trödeln / Unpünktlichkeit (25 %)
- Einkauf / Haushalt / Essensplanung (24 %)
- Geldausgaben / Finanzen (22 %)
- Kindererziehung (14 %)
Wie du siehst, sind das alles sehr wichtige Bereiche beim Zusammenleben, über die es verschiedene Standpunkte geben kann und die ausdiskutiert werden müssen.
Wie oft streiten Paare laut der Umfrage?
Im ersten, gemeinsamen Jahr geben 24 % der Befragten an, fast nie zu streiten. Das ändert sich, wenn die große Verliebtheit vorbei ist und der gemeinsame Alltag geregelt werden muss.
Nach 5 bis 10 Jahren Partnerschaft sagen nur mehr 11 % der Paare, dass sie wenig streiten.
Nach 20 Jahren scheinen Beziehungen jedoch wieder harmonischer zu sein. 21 % der Paare geben an, fast nie zu streiten.
Wahrscheinlich haben sie sich bei den wichtigen Themen bereits geeinigt. Oder sie haben sich arrangiert, oder leben nebeneinanderher und haben sich nicht mehr viel zu sagen. Vielleicht haben sie innerlich bereits gekündigt.
Bedeutet viel Streit, dass die Beziehung zu Ende ist?
Das sehe ich anders! Ich kenne Paare, die sehr intensiv streiten und dennoch sehr glücklich miteinander sind.
Wieviel gestritten wird oder wie heftig Diskussionen verlaufen sagt nichts über die Qualität einer Beziehung aus. Was zählt ist, ob sie zu einer guten Lösung kommen!
Das wiederum hängt sehr stark mit den jeweiligen Streittypen zusammen. Das Verhalten von Menschen in Streitsituationen lässt sich drei verschiedenen Archetypen zuordnen: dem Krieger, Diplomat oder Freigeist.
So unterschiedlich streiten die Archetypen Krieger, Diplomat und Freigeist. Welchem davon bist du am ähnlichsten?
Die typischen Merkmale der Archetypen zu kennen und zu wissen, wie unterschiedlich sie an Probleme herangehen und in Konfliktsituationen argumentieren hilft dir also dabei, Konflikte gut zu lösen.
- Bist du der klassische Kriegertyp? Dann willst du gewinnen. Du wirst versuchen, bei Meinungsverschiedenheiten mit Charme und guten Argumenten zu überzeugen. Zumindest lässt du dich nicht unterkriegen!
- Als Streittyp Diplomat wirst du alle Standpunkte ausführlich erörtern und die verschiedenen Meinungen ausdiskutieren wollen. Für dich gehört das zu einer harmonischen Beziehung einfach dazu!
- Der Typ Freigeist findet dagegen hundert kreative Ausreden, warum er nicht so kann wie er eigentlich will. Oder er geht dem Streit gleich komplett aus dem Weg.
Du merkst schon, wie unterschiedlich sich Menschen bei Konflikten verhalten!
Ein paar Beispiele für die verschiedenen Streittypen gefällig?
- Stell‘ dir vor, du bist selbst ein Kriegertyp und dein Partner* ebenso? Dann wird es immer wieder heftig knallen! An leidenschaftlichen Auseinandersetzungen wird es euch nie fehlen. Ihr seid aber nie lange gekränkt sondern könnt auch schnell wieder zum Alltag übergehen.
- Vielleicht seid ihr beide Diplomatentypen? Dann werdet ihr ein entspanntes Familienleben bevorzugen, bei dem eure Idealvorstellungen bestmöglich gelebt werden können. Meinungsverschiedenheiten werden in Ruhe ausdiskutiert. Und zwar so lange diskutiert, bis ein Konsens gefunden wird. Da kann es schon passieren, dass schlussendlich keine Entscheidung getroffen wird!
- Einer ist Kriegertyp und der andere Diplomat? Das kann einen guten gegenseitigen Ausgleich bedeuten. Wenn der Diplomat die neuen Impulse zu schätzen weiß und der Krieger die ruhige Gelassenheit seines Partners.
- Der Nomade hat dich wieder mal mit seinem Charme um den Finger gewickelt? Als Kriegertyp würde dir das schmeicheln. Diplomatentypen nehmen das wahrscheinlich eher gelassen und schätzen die Kreativität des Partners.
Wie könnte der Abend zu zweit anders verlaufen?
Bei der gemeinsamen Pizza könnten sich die beiden darüber unterhalten, was ihnen wichtig ist.
Beim Gespräch ist es wichtig, nicht mit Vorwürfen zu beginnen. Besser wäre die Verwendung von Ich-Botschaften, um die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu äußern ohne den anderen gleich anzugreifen.
Entspannung und Gemütlichkeit bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. Sich darüber auszutauschen ergibt mit Sicherheit spannende neue Erkenntnisse!
Sie mag es gerne clean? Ein Kompromiss könnte sein, wenn er seine Sachen zumindest nicht in allen Zimmern verstreut. Vielleicht hilft es den beiden auch, zusätzlichen Stauraum anzuschaffen.
Oder sie einigen sich auf Bereiche in der Wohnung, in denen jeder seine eigene Vorstellung von Ordnung leben kann.
Warum ich der Ansicht bin, dass öfter gestritten werden soll?
Streiten bedeutet die Auseinandersetzung mit wichtigen Themen, die in einer Partnerschaft auftauchen und geklärt gehören!
Im besten Falle könnt ihr euch regelmäßig darüber austauschen, was beim Zusammenleben wichtig ist.
Beim Streit sollte es nicht darum gehen zu gewinnen. Sondern darum, deinen Partner* (und sich selbst) besser kennenzulernen.
Die jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse zu verstehen und einen gemeinsamen Nenner zu finden.
Es müssen Abmachungen getroffen werden, mit denen ihr beide euch wohl fühlt – und sonst niemand! Nicht die Schwiegermutter, die beste Freundin oder die Kumpels im Sportverein.
So helfe ich dir in der Beratung
In der Paarberatung sehen wir uns gemeinsam an, was eure 6 häufigsten Streitthemen sind. Themen wie Ordnung, die Zeit am Computer oder Pünktlichkeit gehören natürlich geklärt und verbindliche Vereinbarungen getroffen.
Mit mir als neutraler Gesprächspartnerin gelingt das gleich viel besser!
Im Gespräch stellt sich meistens heraus, dass es bei Alltagskonflikten um tieferliegende, sehr emotionale Themen geht.
- Vielleicht wird dein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Nähe nicht erfüllt?
- Oder dein Wunsch nach mehr Struktur und Ordnung wird angezweifelt und ignoriert?
- Du fühlst dich unsicher und im Stich gelassen, wenn dein Partner* ständig zu spät zu Verabredungen kommt?
In diesem Fall übernehme ich die Rolle der „Dolmetscherin“ und helfe dir dabei, deine Bedürfnisse klar zu kommunizieren, damit sie auch ankommen!
Melde dich für ein kostenloses Erstgespräch, wenn du merkst, dass ihr euch beim Streiten im Kreis dreht!
Terminvereinbarung
Willst du dich in deiner Beziehung wieder wohlfühlen? Hier kannst du einen 30 Min. Termin für ein kostenloses Erstgespräch mit mir vereinbaren!
Als dipl. psych. Lebensberaterin begleite ich Paare und Einzelpersonen seit 2012 bei allen Themen rund um Liebe, Partnerschaft und Sexualität. Ich bin gerne deine vertrauensvolle Ansprechpartnerin, wenn es darum geht, eine gute Lösung für dich und deine Paarbeziehung zu finden!
In meinem Liebesblog schreibe ich über Themen, die mich gerade beschäftigen und ich beantworte Fragen, die mir in der Beratung gestellt werden.
Hier findest du weitere Blogbeiträge zum Thema Streit und Kommunikation in der Partnerschaft!
Interessant, was die gängigen Streitthemen sind. Ehestreitigkeiten sind total vielseitig und alles kann mit hereingezogen werden. Das ist oft wirklich unnötig und könnte mit Regeln und Absprachen besser laufen.
Gerade bei Ehestreitigkeiten sind sehr viele Emotionen und enttäuschte Erwartungen involviert, da fällt es oft schwer, sachlich zu bleiben! Aus Nichtigkeiten können dann tatsächlich heftige Diskussionen entstehen. Solange die Paare ihre liebevolle Verbindung wiederherstellen können, sind Streitigkeiten durchaus konstruktiv und können zum besseren Verständnis für den Partner und zur Klärung der jeweiligen Bedürfnisse beitragen. Gemeinsame Regeln und Absprachen sind dabei sehr hilfreich, das stimmt!