Innere Kündigung in der Beziehung
Kennst du den Begriff der „inneren Kündigung“? In der Berufswelt ist er dir sicher schon einmal begegnet!
Denn er bedeutet ein leidenschaftsloses Funktionieren und einen stillen Rückzug in sich selbst, meistens als Folge von Überforderung oder Enttäuschung über fehlende Anerkennung.
Der Ausdruck „quiet quitting“ im englischen Sprachraum beschreibt das sehr treffend.
Quiet Quitting in der Liebe
Einen ähnlichen Vorgang finden wir auch in der Partnerschaft wieder. Es ist für beide sehr schmerzhaft und traurig, wenn sich einer aus der Beziehung emotional zurückzieht.
Aber es gibt auch Wege, wie der Beziehungsaufbau wieder möglich wird!
In diesem Blogbeitrag werde ich anhand eines Beispiels aus meiner Beratung beschreiben, was bei der inneren Kündigung in der Beziehung passiert und wie du diese negative Entwicklung rechtzeitig erkennst und entgegenwirken kannst!
Ist die innere Kündigung in der Beziehung der Anfang vom Ende der Liebe?
Meist ist es einer von beiden, der auf inneren Rückzug geht. Das passiert aber nicht von heute auf morgen, sondern am Ende einer langen Leidensperiode.
Wie bei Christof und Sabine*; beide sind in ihren Dreißigern und haben zwei gemeinsame Kinder. Wenn ich sie nach dem Anfang der Beziehung frage, dann erzählen sie mir von ihrer Verliebtheit, den gemeinsamen Zielen und dem großen Glück über die beiden Kinder. Sie sind beide berufstätig und können sich eine schöne Wohnung, Urlaube und einen guten Lebensstandard leisten.
Irgendwann haben sie bemerkt, dass sie sich vor lauter Alltagskram als Paar verloren haben. Besonders Christof fühlt sich seitdem wie gefangen in einer lieblosen Beziehung und hat resigniert. Er bemüht sich, das Notwendigste zu tun und für die Kinder da zu sein, bis sie „aus dem Gröbsten raus sind“.
Vorwürfe prallen einfach ab
Er vollzieht einen kompletten inneren Rückzug aus Enttäuschung und Überforderung. Er ist schweigsam und zeigt keine Eigeninitiative. Gleichzeitig verzichtet er damit auch auf Lebendigkeit, eigene Interessen und persönliches Engagement.
Er ist überzeugt davon, alles probiert zu haben, um die Beziehung zu retten. Was bleibt ist die innere Resignation, das Gefühl von Ohnmacht und eine stille Wut.
Die Vorwürfe von Sabine lässt er an sich abprallen. Denn auch Sabine hat sich das anders vorgestellt! Sie fühlt sich allein gelassen mit der Verantwortung für die Kinder und erhofft sich mehr Unterstützung von ihrem Mann.
Alles reden, schreien, weinen, streiten, bitten nutzt jedoch nichts. Sie führen dazu, dass er sich noch mehr zurückzieht.
Sabine fühlt sich um ihr Leben und ihre Liebe betrogen. Mit der Zeit arrangiert sie sich mit dieser unglücklichen Situation, eine Trennung kommt für sie nicht in Frage.
Emotionen auf Sparflamme
Wenn du bis hierher gelesen hast, dann spürst du sicher die Schwere und Betroffenheit auf beiden Seiten. Vielleicht kennst du sogar Paare in deinem Bekanntenkreis, die sehr offen darüber reden, dass sie „wegen der Kinder oder dem gemeinsamen Haus“ zusammengeblieben sind.
Die eigenen Bedürfnisse komplett zu leugnen und sich emotional zurückzuziehen entspricht der inneren Kündigung in der Beziehung.
Weder die eigenen Bedürfnisse noch die des Partners werden mehr wahrgenommen. Letztlich ist es egal, wer von beiden als erstes resigniert hat. „Er oder sie versteht mich ja doch nicht“ ist eine Annahme, die jegliche Emotion hinter einer gleichgültigen Fassade verkümmern lässt.
Erkenne die ersten Anzeichen für die innere Kündigung
Besser wäre es, die ersten Enttäuschungen als Warnsignal zu sehen. Als Aufforderung, wieder etwas zur Stärkung der Beziehung zu tun!
Auch wenn es schwerfällt und auch wenn es vielleicht in einem Streit endet, müssen die eigenen Bedürfnisse immer wieder ausgesprochen werden. Harmoniestreben in der Partnerschaft ist gut und schön, aber Wünsche werden nicht erfüllt und Probleme nicht bewältigt, indem man ihnen aus dem Weg geht!
Sonst kann die aufgestaute Wut sich irgendwann explosionsartig entladen und in der Beziehung mehr kaputt machen, als einem lieb ist.
Konkrete Tipps, die dir helfen!
In meinen Blogbeiträgen findest du bereits viele Tipps, wie du ein klärendes Gespräch mit ICH-Botschaften gut starten kannst
Lies‘ hier weiter für Anregungen, wie du mit kleinen Gesten der Wertschätzung die sichere Bindung stärken kannst
Oder weshalb es sich lohnt, auf das emotionale Beziehungskonto einzuzahlen
Mein Fazit
Bevor du innerlich kündigst oder sich die angestaute Wut Luft macht, nutze die Energie für positive Veränderungen!
Besser mutig sein und unangenehme Dinge rechtzeitig aussprechen, dann fühlen sich beide gehört und verstanden und die Beziehung gewinnt an Tiefe und Lebendigkeit.
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Über die Autorin Angelika Erz
Als dipl. psych. Lebensberaterin begleite ich Paare und Einzelpersonen seit 2012 bei allen Themen rund um Liebe, Partnerschaft und Sexualität. Ich bin gerne deine vertrauensvolle Ansprechpartnerin, wenn es darum geht, eine gute Lösung für dich und deine Paarbeziehung zu finden!
In meinem Liebesblog schreibe ich über Themen, die mich gerade beschäftigen und ich beantworte Fragen, die mir in der Beratung gestellt werden.
Weitere Blogbeiträge zum Thema „Beziehung retten“ findest du hier!
Weitere hilfreiche Tipps zur inneren Kündigung in der Beziehung findest du auf der Webseite eines lieben Ausbildungskollegen von mir, dem Psychotherapeuten, Paar- und Sexualtherapeut Martin Geiger