Zusammenbleiben – aus Angst vorm allein sein?
Einer der Hauptgründe für viele Menschen, in einer kaputten Beziehung zu bleiben, ist die Angst vorm allein sein.
Ganz besonders zu Silvester fällt es schwer sich vorzustellen, dass andere Paare feiern, sich liebevoll küssen und auf ein gemeinsames Neues Jahr freuen – und selbst allein zu sein.
Diese Angst vor dem allein sein stellt für viele Menschen eine existenzielle Bedrohung dar, sind wir doch von Geburt an darauf angewiesen, zu einer Gemeinschaft dazuzugehören.
Wir brauchen die Nähe, Fürsorge, Zuwendung und Berührung anderer Mensch, um überhaupt überleben zu können.
Das allein sein empfinden wir daher oft als Strafe und es wird auch als Strafe eingesetzt, wenn wir als Kind nicht so funktionieren, wie es sich die Erwachsenen vorstellen.
Da wird von den Bezugspersonen mit Liebesentzug gedroht, im Zimmer eingesperrt und Hausarrest gegeben und so die Angst weiter geschürt.
Ein Beispiel gefällig? Als meine eigenen Kinder noch klein und ich mit ihnen viel auf Spielplätzen unterwegs war, habe ich unzählige Male gehört „wenn du jetzt nicht gleich mitkommst, dann gehe ich ohne dich nach Hause“.
Diese Drohung wurde zwar von den meisten Kindern ignoriert, da sie in ihr Spiel vertieft waren, aber wenn man diesen Satz oft genug hört dann bleibt er sicher nicht wirkungslos.
Allein sein oder Einsamkeit?
Noch schlimmer als das allein sein fühlt sich Einsamkeit an. Denn eine Zeit lang allein zu sein kann noch als erleichternd und angenehm empfunden werden.
Eine kleine Auszeit mit dem Wissen, jederzeit wieder am Familien- oder Freundschaftsleben teilnehmen zu können, ist okay. Richtige Einsamkeit fühlt sich dagegen sehr bitter an und kann regelrecht krank machen.
Sich allein fühlen innerhalb einer Beziehung
Auch innerhalb einer Beziehung kann man sich sehr allein fühlen.
Wenn man sich in seiner Partnerschaft nicht mehr wohl fühlt und die eigenen Bedürfnisse nicht kommuniziert werden können oder vom Partner nicht wahrgenommen werden, dann führt das zu einer tiefen, seelischen Einsamkeit, auch wenn man nach außen noch ein Paar ist.
Zur Angst vorm allein sein kommt dann oft noch die Angst dazu, keinen neuen Partner mehr zu finden.
Im Freundeskreis finden sich wie zur Bestätigung dieser Annahme meist viele Beispiele von getrennten Paaren, denen es schwerfällt, wieder eine Bindung einzugehen.
Das Festhalten an verletzenden Beziehungen aus Angst vorm allein sein
Die Angst vorm allein sein ist also sehr berechtigt, ist es doch eine Warnung davor, nicht mehr dazuzugehören.
Nicht dazuzugehören fühlt sich für uns immer noch lebensbedrohlich an, auch wenn wir als Erwachsene nicht mehr von anderen abhängig sind, sondern uns selbst gut versorgen können.
Dann also doch lieber in einer unglücklichen Beziehung verharren? Sich schönreden, was schon lange nicht mehr passt? Kompromisse eingehen, die sich nicht gut anfühlen?
Eine Zugehörigkeit ist ganz wichtig für unser Menschsein und oft ein Grund, an verletzenden Beziehungen festzuhalten.
Angst vorm allein sein als Motivation zu Verändern
Angst kann aber auch ein großer Motivator sein, etwas verändern zu wollen. Sie kann die Bereitschaft erhöhen, wieder mehr in die Beziehung zu investieren. Die eigenen Verhaltensweisen und die des Partners zu überdenken und neu zu ordnen.
Für viele Paare war die Angst vor dem allein sein einer der Gründe, in meine „Liebesberatung“ zu kommen und endlich Hilfe in Anspruch zu nehmen!
Deshalb lasst euch bitte von der Angst nicht lähmen, sondern nutzt sie als Warnung und Ansporn, um in Bewegung zu kommen!
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